Nils (“erlehmann”) studiert Philosophie in Berlin. Und Informatik. Nebenbei bloggt er noch – alles für “nachhaltige Entwicklungen im Bereich Technik und Gesellschaft, d. h. für Freiheit” (naja, die Freiheit von Software und Standards). Was Nils dabei erlernt hat, ist “Godwin’s Law.” Darüber hat er vielleicht auf Wikipedia gelesen (und dahin verlinkt er gerne).
Umso länger eine (Internet-)Debatte andauert, desto wahrscheinlicher wird ein Hitler- oder Nazivergleich hervorgebracht, so ungefähr. Nils fand das super, und hat das gleich gemacht; die Debatte um Critical Whiteness Studies (CWS) dauert ja immerhin auch schon sechs Wochen, da wird’s mal höchste Zeit für einen der selbsterklärten Antirassist_innen, CWS-Verteidiger_innen Hitler gleichzusetzen und People of Color (PoC) mit gehängten Wehrmachtsgenerälen zu vergleichen.
Nils findet nämlich, dass die ganze Debatte viel zu “emotional” sei. Wenn man ein Problem habe mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, dann könne man diese schließlich auch kritiklos ablehnen. Und wenn PoC durch Rassismus systematisch diskriminiert werden, rechtfertigt das natürlich keine Wut oder Frustration. Das sind wieder diese “Emotionen,” und die kann man im Bereich der “ernsten Themen” wie “Technik und Gesellschaft” und “Freiheit” nicht gebrauchen. Was bilden sich diese PoC denn eigentlich ein? Nett sein. Nett sein! Nicht so viel Antirassismus auf einmal, das klingt so böse in den Ohren derjenigen, die gerade erst gelernt haben, dass es keine biologische Grundlage für “Rassen” gibt.
Er schlägt deshalb vor, Rassismus nicht mehr so emotional Rassismus zu nennen, sondern mal ein bisschen “nüchtern” zu werden. Um “Alltagsrassismus” zu veranschaulichen, hat er nämlich was: ein Video! Es geht um eine HP-Gesichtserkennungs-Software, die nur Gesichter weißer Menschen zu lesen vermag. Das ist doch mal ein gutes Beispiel – das hat vor ihm noch niemand gemacht! Nüchternheit, hier ist sie! Warum wird sein Beispiel eigentlich nicht genannt, wenn man über Critical Whiteness Studies redet? Oh, wurde es? Wiederholt? Als eines von Hunderten? Es gibt CWS nicht erst seit Juli? Ja huch… Egal, es ist nicht so emotional hier, wenn man was zum Angucken hat, und schließlich hat jemand “Software” gesagt. Betroffene sollten nicht mehr so viel reden über Diskriminierung – das ist immer alles so aufgeregt. Nils macht das nervös.
Um auf dem Weg der Rationalität und Freiheit zu bleiben, hat Nils sich dann überlegt, dass man ja mal diese emotionalen Feminist_innen kritisieren könnte. PMS haben die schließlich alle, und gut gefickt für den Kommunismus wurde da auch schon lange niemand mehr – Nils weiß das. Genauso wie Peter Enis (…raffiniertes Wortspiel, nicht wahr…), der nur ein Beispiel für Kommentatoren auf feministischen Blogs ist, auch findet, dass solche “miesen Schabracken […] echt das beste Beispiel für ungefickte Weiber :D” sind.
Nils muss da mal was machen, damit Leute außer ihm und P. Enis (höhö, Knaller!) erkennen, wie faschistoid ungefickte Critical-Whiteness-Schabracken werden in ihrem Sektenbunker. Also opfert er seine Freizeit, um den “Untergang” zu editieren: den Mitleidsfilm für dieses verführte “deutsche Volk.”
Die Parallelen liegen auf der Hand: Ein feministisches Freizeitprojekt mit dreizehn Hobby-MitarbeiterInnen ist der Führerbunker, in dem “Der Feind ™”, “Lebensraumschaffung” und “Vernichtung” anvisiert werden, noch im April 1945. Klar. Dieser Führerbunker oktroyiert seine menschenverachtende Politik selbsterklärten Unschuldigen. Klar. Vier der Autorinnen, die des öfteren Rassismus und Faschismus thematisieren, sind (z.B. nach dem Nürnberger Prozess gehängte) Wehrmachtsgeneräle. Klar. Eine der Bloggerinnen, die täglich mit Leuten wie Nils (die sie “Leute wie lantzschi” nennen) konfrontiert wird, ist Hitler. Klar. Und Hitlers Tiraden sind gleich Stellungnahmen zu rassistischen Strukturen und die Benennung von Mobbing. Klar.
Nils ist stolz. Das hat ein bißchen gedauert, den “Untergang” der Mädchenmannschaft so zurecht zu rücken, dass man ihn zum Nazifilmchen machen konnte. Die Weiber hören einfach nicht auf zu reden und zu schreiben. Nervös wird man da. Nervös.
Nils fand das Editieren vielleicht vielversprechender als sein “Adorno und Horkheimer”-Proseminar – Godwin’s Law macht einfach mehr Spaß, als sich mit deutscher Geschichte auseinanderzusetzen. Das versteht man ja auch. Er stimmt zu, dass Bruno Ganz das ganz gut gemacht hat mit dieser Antirassismus-Darstellung – es war so schön irrational und hysterisch und PMSig, wie Nils sich das vielleicht gewünscht hat. Femi-Nazi, so wie Hitler*_In eben einer war. Weiß man ja. Geschichte und so. Und Dialektik. Nils klärt auf.
Nils findet das super: das ist ein polemischer Debattenbeitrag, bitteschön – da muss man sich nicht an diesen theorielastigen Auseinandersetzungen beteiligen, die man zuvor schon “emotional” nannte. Da muss man auch nicht mal kurzzeitig überlegen, ob vielleicht eine der Personen, die man Hitler oder Wehrmachtsgenerälen oder SS-Offizieren gleichstellt in seinem Video, Familie in der Shoah verloren haben könnte (denn Satire darf das – und wo ist eigentlich mein Schlussstrich-Marker?). Es geht hier schließlich um’s Prinzip, um deutsche Tugenden: Ordnung (im Diskurs). Disziplin (nicht so emotional). Anständig gelieben sein (ein “fuck you” sei unnötig). Deutschsein, eben. Hitler-Vergleiche zeugen schlicht von argumentativer Stärke (…Hausmaus zu Hausmaus, undsoweiterpunktbindestrich).
Nils weiß das. Deshalb kann Nils mit Nationalsozialismus postkünstlerische Videos basteln, und deshalb findet er es lustig, wenn Leute das “ekelhaft, widerwärtig, bösartig oder verachtend” finden. Nils weiß es besser, er kann das mit Satire. Er kann dabei sein bei all den Angriffen auf ein feministisches Projekt, das er doof findet; als Unterstützer für die Sache. Endlich in die illustren Kritiker-Kreise eines Malte Welding oder Marco Herack aufsteigen, zu den Gralshütern der “Sachlichkeit” und “Strukturiertheit” – a boy can dream!
Jene “auskotz-Webseiten für frustrierte Spätpupertären [sic] und Möchtegernrebellen” (Update: oder meinen “strunzenhohl[en]” Blog als “alte Besserwisserin ohne Argument”) einfach nicht mehr zu lesen und/oder dort nicht mehr zu kommentieren, wenn man so entsetzlich leidet, ist natürlich auch keine Option (schließlich gehen diese “nicht ernstzunehmende[n] Kleinkinder,” wie ein anderer Kommentator schreibt, gelegentlich noch freundlich auf Nachfragen ein und werden dadurch bloßgestellt!1!, #burrrrrrn…). Außerdem geht es beim Herbeischrei(b)en des Untergangs ja immer noch um diese Sache.
Die Sache, die ist unklar. Es geht hier um… Freiheit. Faktenfreiheit, vor allem, aber auch: Emotionsfreiheit. Und natürlich um “sarkastische” Nazi-Videos gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit! Nils findet, dass wer clever ist, das auch verstehen kann. “Emotionen”, das sind die anderen. Nils sieht das ganz rational – wie die Gesichtserkennungssoftware.
[Update]: Ich habe gelernt, dass das vorgefertigte Meme Nils’ “Beitrag” legitimiert, weil es ihm ja dadurch weniger Arbeit gemacht hat, als unterstellt – denn die Intention hinter der Arbeit hätte die Arbeit aber quasi… also… es war ja schon da und andere haben das auch schon benutzt für andere Dinge, nech…
[Update 2]: Der Nils bemüht sich nun darum, mit Nachträgen seinem Blogpost die selbstverständlich intendierte persiflierende historische (etc.) Tiefe zu verleihen – warum das nicht funktioniert: siehe oben. Ich indes personifiziere offenbar “Die Critical Whiteness” (!!1! Ja, Leute meinen das Ernst)… m)
[Update 3]: 3dioptrien “interessiert das alles” immer noch “gar nicht,” deshalb widmet er/sie mir wieder einen ganzen Blogpost zu seinem/ihrem Verständnis von Critical Whiteness Studies ™. Ich empfehle dazu: 1. die Strawman-Definition 2. die “Black or White”-Definition (harhar… aber offenbar gibt es nur Die Critical Whiteness An Sich ™ = Eske Wollrad vs. das Richtiger Aktivismus-Paradies, Die Postmoderne An Sich ™ = CWS vs. Uns’ Teddy ™ ) 3. die Definition psychologischer Projektion und 4. meinen “Decolorize The Color Line?”-Artikel, in dem zur Abwechslung das steht, was ich wirklich denke und geschrieben habe zu CWS (und nicht das, was sich andere Menschen dazu ausgedacht haben, um anhand der mir zugeordneten Phantasien endlich mal das schreiben zu können, was sie schon immer mal sagen wollten…), sowie dessen zahlreiche Links und Kommentare. Ist es nicht toll, dass jedes essentielle “Feminismus ist doof!” mittlerweile zum “Antirassismus ist doof!” ausgebaut wird anno 2012? Mein Lieblingsargument bei 3d bleibt aber: “‘Critical Whiteness’ ist unhöflich postmodern. Also Geschwätz.” Und von diesem “Geschwätz” profitierten PoC finanziell durch “Zitierkartelle” und “Workshops,” erlebten “die Vorzüge eines geschlossenen Weltbildes” und weigerten sich doch, endlich zu erkennen, dass “der Begriff der Diskriminierung […] zur Analyse von Gesellschaft völlig ungeeignet” sei… Oder, anders: :D! Das kann ja selbst Christian Jakob besser und differenzierter (wie im Antifaschistischen Infoblatt dieses Herbsts nachzulesen ist), und der Redundanz bestimmter CWS-“Kritik” ist es mittlerweile auch genug, daher: /3d.
Erstaunlich, wie viel man in einen Blogeintrag einlesen kann.
Ja, heftig, wa? Es ist fast so, als stünde hinter Hitler, der Wehrmacht, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Nazivergleichen sowas wie Geschichte… *pearl clutch*
Muahahahaha, wenn du auf deutsch sarkastische Texte schreibst, finde ich das einfach brilliant. <3!
Haha, du verbreitest doch nicht etwa ein Klima der Angst(tm), dass sich klein Vollpfosten nun in die Hosen wegen seines Nazivergleiches macht und schnell sicherstellen muss, dass das auch ja nicht der antifeministische Verleumdungsscheiß ist, der er ist? Und wie Christian Kintner schon richtig feststellt: “das Meme geht aber in allen mir bekannten Fällen so, dass Hitler sich aufregt, nicht dass Hitler & seine Generäle im Untertitel andere Personen darstellen.” Na gut, aber vielleicht persifliert er schlicht das Downfall-Meme, angereichert mit Sexismus, Antifeminismus, white supremacy und Geschichtsklitterung inklusive Holocaust-Verharmlosung? Noch besser: das Ding ist ne Persiflage, in erster Linie auf Nils Dagsson Moskopp selbst. Schön, dass er dabei auch noch den Rechtsstaat(tm) lächerlich macht, denn der könnte ihn für diese Form der Beleidigung nun auch nicht mehr schützen. Wer das rumreicht als “Haha, guck mal Lantzsch et al. haben wieder in die Scheiße gegriffen, voll doof die Mädchenmannschaft”, der_die hat einfach den Witz nicht verstanden. Einself.
Wusste gar nicht, dass Critical Whiteness nun auch im generischen Femininum zu bewundern ist, naja, aber wenn einer jeden Bifi-Einkauf in einem öffentlichen Wiki festhält, dann können schon mal ein paar Fehler im System dazwischen rutschen.
@distelfliege: aw, dann lass ich das Englisch ab sofort besser sein, wa? ;)
@lantzschi: Nils und Bifi sind einfach Teil der cooleren Clique, quasi die kids, die hinter der Turnhalle rauchen – I am in awe.
Einen Filmschnippsel aus einem deutschen Film mit deutschen Untertiteln zu untertiteln soll jetzt genau was darstellen?
Wer macht sowas und warum?
Wozu?
Ich check dass nicht …
Danke! Echt peinlich das mit dem Rechtschreibfehler, werde ich gleich berichtigen. Der Nils scheint ja ein armes Würstchen zu sein, keine Frage. Was er jetzt aber genau will oder meint und was du gegen ihn hast, habe ich nicht verstanden, vielleicht könntest du deine Argumente nochmal bündeln? Lg, 3d
@3d
ich habe nicht zu dir verlinkt, weil ich deinen text toll fände – im gegenteil. ein teil der kritik, die hier an nils geübt wird, schließt deinen artikel ein. du bist als ein beispiel gewählt für einige kommentator_innen hier und bei der mädchenmannschaft (MM), die sich dort z.b. nach bildungslinks zu blackfacing erkundigen (natürlich hättest du auch auf einen der links in dem artikel, den du kommentiert hast, klicken können – aber wofür ist denn ein feminismusblog da, wenn nicht für service, nech…), während sie im selben atemzug auf ihren blogs artikel über diese “pubertären auskotzseiten” der MM schreiben und meinen, sie hätten was drauf, was critical whiteness studies (CWS)-theorien oder feminismus-theorien angeht. wenn das der fall wäre, dann hättest du diesen (von mir verlinkten) artikel nicht geschrieben. wenn das der fall wäre, dann hättest du z.b. mal den artikel von nadia zu critical whiteness auf der mädchenmannschaft gelesen und erkannt, dass es weder ihr, noch mir, noch der MM um die negierung von antisemitismus geht.
grundsätzlich, und das bezieht sich jetzt nicht (nur) auf dich: wenn es denn so schrecklich ist bei der MM und dieser blog schon immer scheiße war und alle so fürchterlich behandelt werden – warum weiterlesen? warum wie marco herack einen “binders full of women” über die MM anlegen und leute dazu aufrufen, sich anonym über diesen “moloch” bei ihm zu beschweren? weil die MM neuerdings “das queere erfolgsblog” sein soll, wie die jungle world phantasiert? weil die MM auf einmal die diskurshoheit hat über feminismus in deutschland? weil dort “diese berliner PoC-szene” ihre hände im spiel haben soll? oder, weil leute jetzt finden, man könne mal allgemeiner zum angriff pfeifen auf diese nöligen sexismus- und rassismus-kritiker_innen, die einem den spaß an manchen privilegien vermiesen wollen? ich bündele also nochmal mein anliegen für dich und andere: dass es bei den systematischen angriffen auf CWS (und, absurderweise damit verbunden, die MM) nicht um eine “sachliche” (gar rationale, gar nüchterne) auseinandersetzung geht, sondern ununterbrochen eklig eskaliert wird, liegt an beiträgen wie euren. darum geht es in diesem post.
zu nils und weiteren gründen für diese polemik (…ich find’s erstaunlich, explizit ausführen zu müssen, warum das video problematisch ist – also für alle postkunstfans nochmal langsam): nils meint, er persifliere. nils hat offenbar keine ahnung von geschichte, noch nicht mal von der geschichte der feminsimus-persiflagen. auch das fiktive adorno/horkheimer-proseminar hätte ihm gut getan. mein problem damit? im post oben mit einem hauch polemik ausgeführt. ich glaube, das kann man recht gut nachvollziehen, wenn man sich irgendwann einmal mit nationalsozialismus auseinandergesetzt hat, und “feminism 101 feminazi” googlen hilft da sicherlich auch weiter. alles ziemlich beginner-proof… noch absurder wird die verteidigung dieses videos dadurch, dass er und andere jetzt schreiben, dass er ja schließlich nur auf ein meme zurückgegriffen habe und andere das vor ihm auch schon gemacht (*schmoll*). es ist natürlich immer eine gute strategie, auf andere (und deren fragwürdigen geschmack) zu verweisen… außerdem, wie christian kintner schrieb: in anderen videos wurde hitler nicht zu lantzsch und accalmie wurde nicht zu wilhelm keitel, etc. so mal am rande gesagt.
und das ist ja auch nur die hälfte der facepalm-worthiness: nils hat sich entschieden, dieses video zu machen, um sich mithilfe von nazis über antirassistische kritik lustig zu machen. er hat sich für einen hitlervergleich entschieden, um sich über lantzschs artikel zu cybermobbing und sexistischen angriffen auf sie als person lustig zu machen. es geht hier also nicht nur darum, dass nils es total sinnvoll fand, feminist_innen und PoC mit hitler und der wehrmacht gleichzustellen (weil: is ja persiflierend, nech – egal, wer da schon von neonazis bespuckt, bedroht und gejagt wurde). es geht auch darum, dass nils sich für ein nazifilmchen über die MM und CWS entschieden hat, um explizit CWS und/oder antirassistische kritik mit nationalsozialistischer ideologie gleichzusetzen, und nadine, die über ihre erlebnisse mit sexistischem mobbing schrieb, als kriegs-tiraden-brüllenden “führer” des industriell organisierten massenmordes der shoah darzustellen (…dem sich die wehrmachts-PoC wiederum feige unterwerfen). ob ihm das in diesem ausmaß bewusst war oder nicht (…ich meine: aber sicher!), ist mir letztlich egal, denn es spricht schon bände, bei diesen themen das “untergangs”-meme für passend zu halten. dass er damit gewisse grenzen überschreitet, wusste nils aber sowieso – nicht umsonst hat er sich darüber gefreut, dass julia seeliger ihm “balls of steel” attestierte. das ist also alles nicht nur wahnsinnig sympathisch, sondern auch wahnsinnig originell, und nils’ “persiflage” ist auf mehreren ebenen ziemlich bitter und ziemlich hohl – das interessiert ihn aber nicht, wenngleich er nun nachträglich “in kauf” nimmt, dass “manche darüber nicht lachen könnten” (…wer diese “manchen” schon wieder sind, ist dabei natürlich klar). und bitte nicht vergessen: mithilfe dieses videos und des dazugehörigen blog posts möchte nils zu weniger emotionalität und mehr nüchternheit aufrufen. vielleicht lag’s an der nervosität, dass das nicht so gut geklappt hat?
und nun zurück dazu, warum ich auch weitere kommentator_innen, dich eingeschlossen, mitaufgenommen habe in diesen post: nils, penispeter (der gibt bestimmt gerne den nick weiter bei interesse… anyone?), malte welding, marco herack, du, etc. sind beispiele für den vermeintlich “nüchternen,” argumentativen diskussionsinput, den solche wehrmachts-feminist_innen und hitler-PoCs täglich bekommen und auf welchen diese dann so fürrrchterlich emotional/hysterisch reagierten. das ist die diskussionsebene, auf der sich hier bewegt wird, um anderen zu sagen, sie seien so… unobjektiv und “nervig”. kritik an CWS-konzeptionen und -praxen und an MM-positionen und -artikeln zu üben ist sehr wichtig – das ist aber nicht das, was hier passiert; hier wird sich in sexismus und rassismus gebadet “für die sache.” deshalb finde ich: wenn man an einer sachlichen auseinandersetzung interessiert wäre, und nicht an simplem feminismus- und CWS-bashing ohne größere kenntnisse, müsste man keine feminazi-videos (die, wie er nun zurückrudernd schreibt, natürlich nicht wie die üblichen gemeint seien, wah wah wah…) im namen der ent-emotionalisierung machen, und dann müsste man auch nicht so tun, als hätten CWS oder die MM irgendwas damit zu tun, was du in deinem blogpost schreibst. wenn man an antirassistischer und antifaschistischer arbeit in d interessiert wäre, dann müsste man vielleicht einsehen, dass rassismus nicht ausschließlich etwas ist, was “die anderen” betrifft, und essentialismus magischerweise immer nur dann erkannt wird, wenn PoC sich politisch organisieren oder äußern (gruppen rein weiß privilegierter sind schließlich post-race und universell, klar). hier wird schon “totalitarismus” geschrien (von sich als “links”/kritisch/progressiv/was auch immer verstehenden menschen, wohlgemerkt…), wenn nicht mehr “jede ausdrucksweise in ordnung” geht, “solange sie nicht sexistisch” ist – siehe den taz-artikel zu CWS und der MM. wenn man an antifaschismus interessiert ist, dann wäre es vielleicht sinnvoll, statt facebookgruppen wie “people of koller” zu gründen, mal die strawmen über die vermeintliche negierung von antisemitismus durch All Of The CWS ™ zu hinterfragen (und aufzuhören so zu tun, als habe dieses “punkte”-privilegien-bild, an dem auch du deinen blogpost hochziehst, irgendwas mit CWS-theorie oder -praxis am hut and würde von irgendwem hier begeistert rezeptiert, weil irgendwer es mal auf 4chan entdeckt hat und jetzt als den inbegriff für CWS verkaufen möchte…), sondern könnte überlegen, wie man antirassistische und antifaschistische arbeit konkret gestalten kann, gerade auch in linken kreisen, die immer noch meinen, über jegliche zweifel erhaben zu sein, sei es rassismus oder antisemitismus. und das (auch unfreundlich) zu benennen ist kein eindimensionaler “moralischer appell,” das ist eine kritik an äußerst dürftig begründeten politischen positionen.
@all
ich sage jetzt offiziell zum x.ten mal, dass ich einiges an CWS kritisierbar finde (nadia hat das schon aufgegriffen in ihren artikel bei der MM dazu, und ich habe beim “decolorize it”-artikel bereits angemerkt, dass ich die berichte vom “no border camp” auch gruselig finde), und dass ich mich selbst nicht als großen CWS-fan begreife. in den letzten wochen komme ich aber zu ellenlangen CWS-verteidigungen, weil diese “kritiken” vollkommen theorie- und kontextlos vorgetragen werden und nur dazu dienen, alte themen und missstände zu legitimieren: nämlich, dass diskriminierung immer “die anderen” sind, und dass man mit dem label “links” automatisch zur/zum anti-all-*ist_in würde. i call bullshit on that. und es ist immer wieder lustig zu sehen, dass man, egal wie oft man differenziert, zur personifizierung von CWS ™ wird, wenn man sagt, dass an CWS-Konzepten nicht alles scheiße ist… dafür, dass hier so viele weiße leute schreien, dass sie nicht pauschalisiert und über einen kamm geschert werden können und wie gemein das alles ist, mit rassismus in verbindung gebracht zu werden als künstliches kollektiv, gibt’s natürlich keine bedenken, mich als “Die Critical Whiteness” zu bezeichnen oder über diese “berliner PoC-szene” (an und für sich, wa) zu schreiben. Zufall, ich bin mir sicher.
über antirassismus und antifaschismus reden wir hier nämlich nicht. stattdessen geht es um diese speziellen nazis und totalitäre sekten. und wer sind diese speziellen nazis und totalitären sekten? feminist_innen, die versuchen, mit antirassistischer kritik konstruktiv umzugehen, und PoC, die ununterbrochen wiederholen müssen, dass sie nicht alle weißen Leute total scheiße und doof fänden, sondern, dass rassismus eine struktur ist, die gesellschaften systematisch durchzieht, und von der man sich nicht automatisch dadurch befreit, indem man sich antirassist_in oder antifaschist_in nennt. ganz schön radikal, i know – und richtig “nervig” emotional, solche simplen theoretischen feststellungen. sektenbunker, indeed.
tl;dr – sorry about that.
Ach ja, und das ist 3ds “Gegenargument,” das er_sie sich nicht traut, direkt zu verlinken oder gar hier zu hinterlassen. Dafür, dass es dich, liebe_r 3d, “gar nicht interessiert” und alle hier nur “dumme Akademiker” sind, denen man “nur das Schlechteste” wünschen könne, sind
einzwei ganze Blogeinträge zu mir, zwei weitere zur MM, und dann auch noch die MM zu lesen und dort zu kommentieren aber ganz schön viel Mühe, babe…Hab ich zu viel versprochen bezüglich argumentativer Feminismus- oder Antirassismus-Kritik :)? Voilà. *slow clap*
Damit hat 3dioptrien mich auf alle Fälle überzeugt ;-)… Es ist auch gar nicht “möchtegernrebellig” dir nur das Schlechteste zu wünschen, nachdem er deine Argumente schon so clever widerlegt hat. Angesihcts soviel Ignoranz und Fremdschämverhalten schlage ich eine einfach Antwort vor http://zipmeme.com/uploads/generated/g1336254433724083148.jpg
WTF? Logik ist nicht seine Stärke, da ähnelt er Nils. @Accalmie: Danke für den tollen post!
:) – danke!
Dass ein Antideutscher mal Applaus dafür klatscht Feminismus, Antirassismus und Antifaschismus mit Nationalsozialismus zu vergleichen, hätte ich auch nie gedacht; immer wieder für Überraschungen gut. Bei einer Sache hat er aber Recht, nämlich dass erlehmann ein armes Würstchen ohne Geschichts- oder Gesellschaftsverständnis ist. Dir vielen Dank fürs elegante Aufzeigen dieser Tatsache, denn da gibts auch nichts zu diskutieren, egal, wie erlehmann und Konsorten nun versuchen sich dafür zu rechtfertigen.
“(von sich als “links”/kritisch/progressiv/was auch immer verstehenden menschen, wohlgemerkt…)” …
… die inhaltlich längst nicht mehr als satisfaktionsfähig zu bewerten sind. Das durften wir schon auf Metalust zum Thema Homophobie* ein paar Jährchen durchspielen. Was mich dabei so erschüttert ist, dass ich dir pfundweise nicht nur analoge Argumentationen, sondern wortidentische Kommentare rüberkopieren könnte, völlig unabhängig vom Inhalt. Mensch fühlt sich mittlerweile wirklich wie an einem csu-Stammtisch anno 1965.
(* Bei einer historisch, popkulturellen Betrachtung von Disco und House als Musik und Subkultur, speziell der homophob/rassistischen Gegenbewegung und Rezeption in den Musikwissenschaften, zB “Bob Dylan vs Sylvester”, geht das garnicht nicht-intersektionell und ohne Berücksichtigung von Privileg)
Btw, in der Kommentarspalte eines Links-Autonomen ging es schon vor zwei Wochen mit der ETA los, und die Khmer Rouge haben dann auch nicht lange auf sich warten lassen.
“ich sage jetzt offiziell zum x.ten mal”
völlig Sinnlos. Leider.
“dass ich einiges an CWS kritisierbar finde”
Was mich ja völlig kirre macht ist, dass ich längst nicht mehr weiss, in welchem Umfeld eine solche Diskussion überhaupt noch geführt werden sollte, wenn nichtmal mehr Basics und Binsen anerkannt werden. Das ist doch längst eine Querfront gegen kritisches Denken ansich. Mind you, bei kriegstreiberischen Nationalflaggenschwenkern gehört das agitieren gegen kritische Diskurse zum täglichen Broterwerb …
Nun war ich mitten drin, als die Naumannstiftung anfing Talking-Points und Kampagnen aus dem Buchanan-Umfeld unter dem Label “liberal” ins deutsche Netz zu importieren. Habe Antideutsche, Kriegshetzer, Flaggenschwenker und Counter-Jihadisten wenigstens verfolgt, auch wenn ich mit diesen Typen im Leben nicht diskutieren würde, oder Schwarzers umkippen ins rechts-konservative Lager beobachtet … und trotzdem … nichts macht für mich nachvollziehbar, wie dieser Buchanan-“Liberalismus” sich noch in die hinterste, radikalste Linke Ecke verbreiten konnte.
Die Tragik der deutschen Linken besteht darin, dass sie, während sie sich gegen “amerikanisches Zeug” wie CWS mit Händen und Füssen wehrt, dem amerikanischen Zeugs des (bisweilen rechtsextremen) Gegners vollumfänglich auf den Leim gegangen ist.
CWS hin oder her, Rassismus war eine (wenn nicht sogar die) wichtigste Kernkomponente beim Erfolg von Neo-Liberalismus / Neo-Konservatismus, die Militarisierung der Polizeien in der sogenannten “ersten Welt” geht direkt auf die Zerschlagung der Black Panther Party for Self Defence zurück, und selbst FRONTEX steht im Wiederspruch zu den jahrzehntelangen Versuchen des Europarates eine Mittelmeer-Union nach dem Vorbild der EU in Nordafrika bishin zur Türkei zu etablieren, das jetzt nur als Beispiele genannt. Das kann man doch nicht allen kultuerellen Differenzen zum Trotze, und so das Formulieren von Analyse und Kritik das Ziel ist, nicht a-historisch übergehen, ignorieren, so evident wie der Einfluss dieses ganzen amerikanischen Zeugs ist.
Ditto zu den verloren gehenden basics bei Rassismus, Feminismus und Homophobie (und Transphobie) – ich bin mittlerweile doch recht überrascht von der fröhlich zur Schau getragenen Kenntnis- und/oder Solidaritätslosigkeit, mit der hier hausieren gegangen wird.
Zu den “Nationalflaggenschwenkern” ;): ja und nein, finde ich. Ich hab kein Bedürfnis nach Antideutsch/Anti-Imp-Debatten (*shudder*), aber es ist für mich schlicht aus geschichtlichem Hintergrund immer etwas anderes, wenn die Nationalflagge, die geschwenkt wird, eine israelische ist. Ich finde, dass man hier auch mit Begriffen wie “Kriegshetzer” vorsichtig sein muss, denn wenn hier jemand ein Kriegshetzer ist, dann Ahmadinejad (zugleich gegen Irans Bevölkerung und gegen Israelis).
Wo ich dir zustimme, ist bei dem Umsichgreifen von sehr speziellen Liberalismusverständnissen, und dass hier sehr selektiv gewählt wird, was denn aus den USA übertragbar wäre oder nicht. Gerade in den USA werden solche Debatten so viel diverser und differenzierter geführt, dass man sich hier echt nur an den Kopf fassen kann, wenn dann so getan wird, als würde man in D kritisch-freiheitliche Positionen übernehmen, wenn man doch gleich ganz viel Ideologie auf den Leim gegangen ist, die man schon aus dem Weg räumen könnte, wenn man mal ein US-Geschichtsbuch in die Hand nehmen und/oder gelegentlich mal US-Zeitungen lesen würde… American exceptionalist experiences hat da natürlich auch nur ein sehr begrenzter Teil der Bevölkerung, und wenn man sich die Geschichte der civil rights counter-movements anguckt, wie du auch schon erwähnt hast, dann wird einem bei den nun fortgeführten traditionen, die sich natürlich vor allem in der GOP wiederfinden lassen, schon ziemlich anders. Und +1 zu Rassismus (und nzentral: Antikommunismus) als wichtigen Elementen der Militarisierung “des Inneren.”
Ich weiß nicht, ob das allein Ideologien geschuldet ist, aber dass es noch nicht einmal mehr möglich ist, Aussagen wie von Katrin Rönicke (und im Jungle World-Artikel auch Meredith Haaf) und anderen auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen oder Aussagen wie “Ich finde ja, ich bin keine Rassist/Heterosexist/Antisemit/Sexist” in Frage zu stellen, ohne dabei Totalitarismus/Sekten-Vorwürfe zu bekommen, wenn Rassismus auf einmal wieder nichts mit “Gesellschaft” zu tun hat, und wenn manche Antifas es jetzt für eine sinnvolle Aktion halten, sich über “People of Koller” lustig zu machen und die Kritik an Feminazi-Videos so “strunzenhohl” sei wie jenes Video selbst, dann wirft das nur noch die Frage auf: what the fuck is wrong with people?
Now: back on topic.
So ganz verstehen tu ich das “back on topic” gerade nicht, weil der Begriff “Feminazi” genau aus dieser komisch liberalen, eigentlich rechtsradikalen Ecke Cato-Institut / Rush Limbaugh kommt, und die Frage “what the fuck is wrong with these people” Kernproblem ist, wenn immer mehr irgendwie Linke sich dem Kampf gegen “Political Correctness” anschliessen und dabei mit rechtsradikalen Parolen umsich werfen. Auch über das verdrehen von Nazi-Opfern zu Nazi-Tätern hinaus offenbart sich hier ein erschreckendes Geschichtsverständniss, weil gerade bis gestern Politically Incorrect noch der Vater aller Feindbilder war.
Da hast Du auch vollkommen Recht – “back on topic” habe ich eingefügt, um weder Antideutsch/Antiipm-Debatten noch 101-Debatten darüber führen zu müssen, warum das Civil Rights Movement ™ mitnichten der Inbegriff “klassischen Liberalismus” war/ist, wie eingeworfen wurde mithilfe der Wikipedia-Definition. Den Kommentar dazu habe ich mittlerweile gelöscht, weil mir das zu anstrengendes Derailing ist (das sich mit einem simplen Griff zu einem CRM-Geschichts-Überblick auflösen ließe), wenn es konkret um Feminazi-Vorwürfe geht und um den neuen “We are the world”-Antirassismus und -antifaschismus hier, der jegliche Kritik ganz bestimmter Menschen als “zu gemein” abbügelt und Machtgefälle entweder ignoriert oder strategisch umkehrt.
Zum anderen sind die CWS- und Feminismus-Kritiker_innen (mal von 3d abgesehen, der_die ist aber auch ein… nun ja… interessanter Fall) ja nicht nur die Nationalflaggenschwenker_innen, sondern hier tun sich vor allem interessante neue Koalitionen auf zwischen Leuten, die sich sonst nicht viel zu sagen haben. Schlagen da gemeinsame (bildungs)bürgerliche Gemüter durch, die gewisse Pfründe verteidigen müssen oder was ist da los? Keene Ahnung.
Das führt auch wieder auf das zurück, was Du bereits gesagt hast: dass sich immer mehr selbsterklärte “Linke” dem “Kampf der PC” verordnen, und mit interessanten Theorien und Vokabular um sich schmeissen (…wenn ich noch einmal “Rechtsstaat” und “fdGO” und “Fanatismus” und “Extremismus” und die üblichen Entscheidungen-statt-Diskurs und Kollektiv-statt-Identitäts-Parolen höre… wow.). Als ob sich PCness auch nur irgendwann einmal weiterreichend durchgesetzt hätte in der Linken – da werden Totalitarismusszenarien zusammenphantasiert noch und nöcher.
Ich weiß nicht, was ich da verpasst habe, aber das scheint in letzter Zeit ein wenig Überhand zu nehmen… Und da frage ich mich: liegt das einzig allein daran, dass die Leute sich nicht über eigene Privilegien befragen lassen wollen und ihre Platzhirschpositionen verteidigen (wie Alex Weheliye bei momorulez und dann auch hier im Decolorize-thread ausgeführt hat)? Woher kommt die epic dumbassery in dieser geballten Ladung, die Beifall für noch nicht einmal im Ansatz argumentative oder ausformulierte Kritiken an dieser “Berliner PoC-Szene” [sic] oder “Sektenfeminist_innen” klatscht? Und sind diese Verhaltensweisen nicht der beste Beweis für viele richtige theoretische wie praktische EInschätzungen der CWS, zum Beispiel, die man schnell Zirkelschluss nennen muss, bevor es auffällt?
Wie momorulez schon schrieb: ein Problem mit Antirassismus bekommen viele weiße antirassistische Aktivist_innen dann erst, wenn ihnen diese PoC widersprechen. Als der Statusunterschied noch klar war, haben sich weniger Leute über “PoC”-Begrifflichkeiten aufgeregt; jetzt müssen wir wieder bei Null anfangen, statt anzuerkennen, dass Idenitätspolitik, so schwierig sie ist, nicht vom Himmel fiel, sondern Reaktion auf weiße/heterosexuelle/männlich/etc. Universalitätsansprüche war, die jetzt aufgefrischt werden unter dem Verweis auf Anti-Essentialismus. Die Geschichtslosigkeit ist unfassbar.
Hallo accalmie,
danke für den Text, großes Kino :D! Aber das Nils nur ein [ich hab die andere Bezeichnung mal rausgenommen, muss auch nicht sein… /accalmie] Troll ist wird klar. Ich will auf keinen Fall diese Scheisse verteidigen aber ich würde jemandem wie Nils nicht die Aufmerksamkeit schenken, die er offenbar so dringend benötigt, don’t feed the troll. +1 zu lantzschi: Dieses Video ist strafrechtlich relevant, also wäre das für mich die Konsequenz. Abgesehn davon kann man den Typen einfach nicht ernstnehmen, auch wenn man sieht, welche Kommentare er zu seinem “Artikel” durchlässt (“Feminismus ist auch nur ein ismus”).
Solidarische Grüsse
Kat
Hallo Kat, danke! Nils, ein profilneurotischer “Troll” (der ja auch nicht zum ersten Mal durch argumentative Stärke glänzt wie im verlinkten post…)? Aber sicher. Trotzdem finde ich eine Reaktion auf sowas wichtig: deshalb und deshalb und darum.
Gute Links, dankeschön. In welche Kategorie dieses Getrolle gehört frag ich mich allerdings immer noch.
Solidarische Grüsse
Kat
Bevor ichs vergesse: “Es gibt CWS nicht erst seit Juli?” = WIN. Auch dein Seitenhieb mit “anständig geblieben” wurde wahrscheinlich nicht allen klar aber ist auf den Punkt gebracht bei dieser Widerlichkeit.
Auch von mir vielen Dank für Deine präzise und zugleich entertainende Kritik :-)! Nils und seine Partyfreunde haben nicht mal Ansätze von Reflektionsvermögen und wie sich an feministischen BloggerInnen abgearbeitet wird für das eigene Ego spricht Bände. Leute wundern sich über rigide Kommentarpolitiken auf bestimmten Blogs wenn sie die Beispiele sehen…? Sowas müsste man sonst täglich lesen bis jedes feministische Blog zu Ende gemobbt wäre. Ich kann nur zustimmen, dass sich bei Feminismus und Antira immer wieder interessante Bündnisse pseudo-linker Macker finden.
// hach, ach, was soll ich – die perlenkette greifen oder doch zuerst das riechsalz // (RW)
dankedanke @accalmie e.a.
von wg. realität ist “stranger” als jegliche fiktion ?
ich verweise bei sowas gerne an den sog. Dunning-Kruger-Effekt. der ist bei diesen und sog. RWS-typen (RW – menschen mit sog. right-world-syndrom) eher wenig bekannt. (D & K bekamen ja auch nur nen sog. alterntiv-nobel dafür.)
ernst beiseite : muss ich mich als sog. alt-emanze mit solchen malestream-typen beschäftigen ?
(ich schüttel meine emanzen-fäuste)
denn : u.a. ist diese geschichtslosigkeit im herrschenden politischen malestream-system meiner analyse nach gewollt (!) yep.
@Accalmie: Super Text! Auch selten so viel egozentrischen Quatsch gelesen wie auf erlehmanns Seite (…wobei das Rennen 3dioptrien letztlich locker gewinnt; antideutsch wurde auch schon besser argumentiert als bei diesem Sumpf an Beleidigungen und schlecht artikuliertem Halbwissen; ich tippe aber darauf, dass 3dioptrien noch nicht viel Theoretisches zu ihrem/seinem politischen Standpunkt gelesen hat, denn die Beiträge bestehen letztlich nur aus undurchdachter Phrasenreproduktion der letzten Bahamas-Ausgaben). Grundsätzlich kann ich nur “Hut ab” sagen für Deine Reaktion und Dein Durchhaltevermögen, und ich stimme Angelika zu: diese Geschichtslosigkeit ist politisch gewollt und funktioniert natürlich gut (wenn auch auffällig in der Häufung letzter Zeit), um sämtliche Kritik als “Sektendenken” abprallen zu lassen und einfach so weiterzumachen wie bisher, weil man ja im Besitz der Wahrheit sei, wie die eigenen Workshops, Partygespräche und Zitierkartelle bewiesen. Und ich dachte mal, das seien Diskussionen, die man nicht alle 6 Monate wieder führen müsste…?
Danke! Die Sache ist: für mich ist das keine “Antideutsch” v. Antiimp”-Frage (…wie so oft letztlich nicht). Im Gegenteil: bei dieser Antira/MM-Debatte reichen sich Leute Hände, die sich sonst nicht sonderlich gern haben (und 3dioptrien ist ein_e wirklich schlechte_r Vertreter_in, so oder so – das können andere Leute, wie Du schon schreibst, auch deutlich argumentativer und weniger unfreiwillig satirisch). Hier werden ohne wenn und aber vermeintlich homogene Kollektive stilisiert, die so nicht existieren, während man zeitgleich Leuten, sei es dem “Sektenbunker Mädchenmannschaft” oder der “Berliner PoC-Szene” vorwrift, genau diese Kollektivstilisierung und Exklusion voranzutreiben (egal, wie oft man die Entstehungsgeschichte und -entwicklung von Projekten und des PoC-Begriffs und Konzepts und vielzählige Differenzierung detailliert offenlegt und erklärt; es wird ein strawman nach dem nächsten aufgebaut). Wie Du schreibst: das funktioniert hervorragend, um sich nicht mit Kritiken auseinandersetzen zu müssen, wenn man diese einfach nur “nervig” und “emotional” und “ideologisch” und “totalitär” und “strunzenhohl” nennen kann. Good talk.